Trud-Austreiben

Am 1. Mai haben die Truden eine besondere Macht. Daher fand früher alljährlich am letzten April, dem Tage unmittelbar vor Walpurgis das Trud-Austreiben statt. Der Dorfhirte erschien dabei mit einer langen Peitsche. Hinter ihm tollte ein Haufen Kinder mit Pfeifen und "Trud-Hörnern". Das sind selbstgemachte Weidenpfeifen mit "Rubbern" an der Schallöffnung, damit der Ton verstärkt wurde. Der Schwarm hielt vor jedem Hause, in dem Weidetiere gehalten wurden. Der Hirte knallte kräftig mit der Peitsche, die Kinder pfiffen, bliesen und trompeteten auf ihren Instrumenten und sangen dazu: "Trud ein, Trud aus, zum Hirtenhaus raus!". Nun erschienen der Hofinhaber und der Hirte erhielt sein Geschenk, besonders Brot und Fleisch. Das wiederholte sich vor jedem Bauernhaus und so holte sich der Hirte seinen Naturallohn zusammen.

Musik- und Trachtenverein Igensdorf e.V.

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