In der Nacht vor der Hochzeit werden von den Häusern der Braut oder des Bräutigams ausgehend sogenannte "Spreia" gesät. Diese Hülsen aus der Getreideart Dinkel bilden eine Spur zu den Häusern der verflossenen Liebhaber(innen). Da Dinkel nicht mehr so häufig angebaut wird, nimmt man heute Kalk als Ersatz. Früher wurde in der Nähe des Anwesens auf einem Baum noch zusätzlich eine männliche (bei der Braut) oder weibliche (beim Bräutigam) Puppe aufgehängt, die nur gegen ein gutes Trinkgeld wieder entfernt wurde. Die Trauung selbst sollte nur bei zunehmenden Mond vollzogen werden, das garantierte Eheglück. Die Braut durfte erst nach 4 - 6 Wochen ihre Eltern wieder besuchen. Beim Hochzeitsmahl saß die Braut in der Ecke und der Bräutigam rechts davon. Beim Einzug in das Haus nach der Trauung wird dem Brautpaar je ein Glas Wein oder Bier gereicht. Wer zuerst ausgetrunken hat, bekommt das Hausrecht.